Nachdem die selbsternannten „Querdenker“ am Samstag bundesweit mehrere zehntausend Verschwörungsideolog:innen, Neonazis, Hooligans und Reichsbürger für ihre „Bewegung“ mobilisieren konnten, hat sich der örtliche Ableger „Leipzig/Querdenken341“ heute erneut zum wöchentlichen Spaziergang verabredet.
An einem Tag, an dem sich die Novemberpogrome zum 82. Mal jähren.
Währenddessen haben sich die meisten zivilgesellschaftlichen Bündnisse sowie jüdischen Organisationen angesichts des Infektionsgeschehens gegen ein öffentliches Gedenken ausgesprochen. Auch in Dresden wurde das offizielle Gedenken an die Novemberprogrome von der Stadt abgesagt. Wiederum stattfinden kann die wöchentliche PEGIDA-Demonstration und ungehindert ihren Antisemitismus und Rassismus verbreiten.
Angesichts der Bilder von Samstag, hinterlässt dies ein besonders bitteren Beigeschmack, denn unstreitig ist, dass Verschwörungsideologie und Antisemitismus Hand in Hand laufen. Unstreitig ist auch, dass die „Querdenker“ schon längst nicht mehr als „besorgte Bürger*innen“ abgetan werden können.
Wie bereits der Soziologe David Begrich festgestellt hat, war das Geschehen am Samstag in Leipzig „eine Demonstration einer rechten Mischszene“ und damit ein neues Maß an rechter Bedrohung.
Aufgrund des exekutiven Versagens und der bewussten politischen Entscheidung nicht zu intervenieren, konnten die „Querdenker“ einen absoluten Erfolg verzeichnen.
Im Hinblick auf die Bedeutung dieses Gedenktages, ist der heutige Spaziergang ein weiterer Schlag ins Gesicht.
KEIN VERGEBEN! KEIN VERGESSEN!