Wir sind alle LinX

FreeLina

Unser Redebeitrag zur Demo „Wir sind alle LinX“ am 18. September 2021

Wir sind scheiße wütend. Darüber, dass unsere Genossin seit bald einem Jahr hinter Gittern sitzt. Darüber, dass an vier Antifas ein Exempel statuiert wird, was uns alle treffen soll. Denn vor Gericht sind unsere Genoss*innen für konkrete Anschuldigungen, der Einschüchterungsversuch meint aber uns alle. Sie sind angeklagt stellvertretend für eine linke Bewegung, die trotz aller Widrigkeiten ein Stachel im Fleisch der Herrschenden ist und bleiben wird. Und gerade deshalb, weil die Repression immer auch uns alle treffen soll, ist es absolut notwendig ihnen ins Gesicht zu brüllen: Wir lassen uns nicht spalten und wenn ihr das versucht rücken wir zusammen!

Während also Bullen und aktuelle wie ehemalige Bundis immense Mengen an Munition klauen und Waffen horten, sollen wir drangekriegt werden dafür, dass wir uns wehren? What the fuck?! Das zeigt doch wie nichts anderes: Das ist ein politischer Schauprozess und sonst nichts! Rechtsstaat? Am Arsch!

Uns kotzen die Chauvis in den Redaktionen an! Nicht nur, dass die Generalbundesanwaltschaft Bilder inszeniert, die an die NSU-Mörderin Beate Zschäpe erinnern sollen. Nein, es wird ein sexistischer Aufriss um Linas Klamotten gemacht, es wird sich an ihrem Aussehen aufgehangen, es wird darüber gerätselt, ob sie möglicherweise einfach ihrem Boyfi nachgelaufen sei. Wie hängengeblieben?!

Apropos NSU: In der Stadt, in der das NSU-Kerntrio sich letztendlich selbst auffliegen ließ, nämlich Zwickau, sind Menschen tagtäglich Anfeindungen von Nazis ausgesetzt. Behörden und Cops kriegen das mit und machen nichts dagegen. Wir wissen: In den linken Vierteln Leipzigs haben wir viel viel weniger Probleme mit Nazis. Aus dem Unterschied müssen wir Lehren ziehen. Das heißt in allererster Linie nicht zu vergessen, dass es unser eigener Kampf sein muss, der die Rechten zurückdrängt und Platz zum Atmen schafft.

In Stuttgart sitzt Dy dafür seit Monaten in U-Haft, allein der Prozess vor Gericht dauert schon fast ein halbes Jahr.

Erst im März diesen Jahres ist Simone, ein italienischer Genosse, zu 9 Monaten Haft verurteilt worden. Er soll sich mit anderen gegen Angriffe von Faschisten auf einen Streikposten gewehrt haben.

Letztes Jahr sind acht Antifas, Dmitry, Ilya, Arman, Andrei, Vasily, Mikhail, Maxim und Igor, vom russischen Staat zu furchtbar hohen Haftstrafen verurteilt worden. Angeklagt – wie die vier aus Leipzig – als Teil eines vermeintlichen antifaschistischen Netzwerkes.

Die Antwort auf die staatlichen Angriffe kann deshalb nur lauten nie zu vergessen, was uns verbindet: Der solidarische Kampf gegen den Faschismus. Für ein besseres Morgen! Wir hier draußen für sie, sie da drinnen für uns!


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